Wechselbeziehung zwischen Wahrnehmung und Realitäten
Ist das ein Spaten?
Unsere Sicht der Realität wird durch unseren Geisteszustand, die Kultur, in der wir leben, und unsere Sprache geprägt. Nennen wir es beim Namen und erforschen so Perspektiven der Realität.
Zusammenfassung
Wir befassen uns mit der ständigen Veränderung unserer Sicht auf die Realität. Verschiedene Übungen machen uns unsere unterschiedlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten bewusst. Wir entdecken die genauere Sichtweise der Subjekt-Objekt-Beziehung.
Inhalt
Nach der indo-tibetischen inneren Wissenschaft wird unsere Wahrnehmung nicht nur von den Sinneswahrnehmungen geprägt, sondern ebenso von unserem konzeptualisierenden Bewußtsein und den damit einhergehenden Gefühlen.
Befindet sich ein Mensch in einem unausgeglichenen Geisteszustand, ist es für andere leicht zu erkennen, dass seine Wahrnehmung der Welt keinen Bezug zur üblicherweise wahrgenommenen Realität hat. Aber auch ein relativ ausgeglichener Mensch erlebt schlechte Tage, an denen die ganze Welt düster und trist aussieht, und gute Tage, an denen alles in Ordnung ist. Diese Wahrnehmung ist in erster Linie eine geistige Kreation, existiert nicht an und für sich und entspricht nicht der allgemein gültigen Wahrnehmung.
In verschiedenen Kulturen und innerhalb bestimmter Gesellschaften haben wir meist eine gemeinsame konzeptionelle Basis, mit der wir uns auf die Konventionen der Namensgebung, der Sprache und der Werte einigen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Bezeichnungen oder die vereinbarten Werte objektiv wahr sind, sondern lediglich, dass wir an einer kollektiven Sichtweise dessen, was ist, teilhaben.
Der einzige Maßstab, der für die Kontaktaufnahme mit der Existenz bleibt, ist die Sinneswahrnehmung. Aber auch hier können wir uns nur auf die menschlichen Sinne als Mitgestalter einer gemeinsamen menschlichen Realität beziehen. Würde sich unser Körperzustand ändern, würde sich auch unsere Realität ändern. Subjektive Sinneswahrnehmung und das wahrgenommene Objekt sind eng miteinander verbunden. Jenseits der Ebene der Sinneswahrnehmung finden sich allerdings andere Ebenen von Realität. Hier treffen wir auf eine ganz neue Art und Weise, die Existenz als kontinuierlichen Fluss von Wechselbezüglichkeit wahrzunehmen.